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GFK-Aikido statt Schlagfertigkeit – Unterstützung bei schwierigen Elterngesprächen

Christoph, ein Betreuer eines Kinderhortes, ist geknickt. Eben rauschte eine Mutter herein und beschwerte sich bei ihm. Christoph hat das als „Überfall“ empfunden. Hilflos stand er einem Beschuss aus Vorwürfen gegenüber. Sagen konnte er nichts. Jetzt fühlt er sich wie ein begossener Pudel.
„Ich wäre so gerne schlagfertig.“ Sagt er zu seiner Kollegin später im Pausenraum. Mittlerweile sind ihm tausend Antworten eingefallen, die er der aufgebrachten Mutter gerne gesagt hätte.

Vielleicht kennen Sie das auch? Vermeintlich aus dem Nichts kommt ein Angriff, dem man wehrlos ausgesetzt ist. Stunden später hätte man die perfekte Antwort parat. Ja … Stunden später und … hätte, hätte Fahrradkette.

Hadern Sie nicht mit Ihrer fehlenden Schlagfertigkeit.

Stellen Sie sich vor, Christoph wäre in der oben beschriebenen Situation schlagfertig gewesen. Dann hätte der Gute der aufgebrachten Mutter vermutlich kräftig eingeschenkt. Im übertragenen Sinne wären dann er mit einem blauen Auge und sie mit Nasenbluten nach Hause gegangen. Hätte er sich besser gefühlt? Wie würden zukünftige Gespräche der beiden ablaufen?

GFK Unterstützung bei schwierigen Elterngesprächen

Schlagfertig ist – wie das eigentliche Wort schon vermuten lässt – eine recht gewalttätige Methode. Jetzt könnten Sie vielleicht sagen, dass Eltern gelegentlich auch nicht zimperlich mit Ihnen umgehen. Ja, stimmt!

Aber wäre es nicht genial, wenn weder Sie noch das Elternteil, wie ein begossener Pudel oder mit blauem Auge oder mit Nasenbluten aus dem Gespräch gehen würden?

Die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) hat hier eine wundervolle Lösung: „Empathie geben“. Manche Kollegen nennen es auch „GFK-Aikido“. Zu Aikido gibt es eine aussagekräftige Definition auf Wikipedia:

Aikidō [aikidoː] (jap. 合気道 oder 合氣道) ist eine betont defensive moderne japanische Kampfkunst. Sie wurde Anfang des 20. Jahrhunderts …entwickelt…
Ziel des Aikidōs ist es, einem Angriff dadurch zu begegnen, dass man die Angriffskraft leitet (Abwehr) und es dem Gegner unmöglich macht, seinen Angriff fortzuführen (Absicherung). … Der friedlichen geistigen Haltung des Aikidō entsprechend, geschieht dies ohne Absicht zum Gegenangriff, sondern vorwiegend durch die Einnahme einer günstigen Position und ständige Kontrolle des Kontakts mit dem Gegner.

GFK Unterstützung bei schwierigen Elterngesprächen

In der GFK machen Sie es ganz genauso. Zunächst einmal haben Sie es als GFK-ler gelernt, die Not des Angreifers zu erkennen und – das ist der Clou des Ganzen – diese hat überhaupt nichts mit Ihnen zu tun! Und mit diesem Wissen kommen Sie genau wie der Aikidōka sehr einfach in eine ausgesprochen friedliche geistige Haltung. Und mit dieser Haltung schaffen Sie es, den guten Grund für das Verhalten des Angreifers herauszufinden.

Das ist ziemlich entwaffnend. Und wenn der Angreifer erst einmal unbewaffnet ist, lässt sich recht entspannt eine Lösung finden.

Also, vergessen Sie Schlagfertigkeit – machen Sie es wie die Aikodo-Sportler:

„Wenn du angegriffen wirst, schließe deinen Gegner ins Herz.“

Ueshiba Morihei

Bleiben Sie dran. Es lohnt sich!

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